Schützengesellschaft Börnste e. V.  1751

Museum

Die Protokollbücher / Buch 2

 

1959
Seite 65 - 69

 

Generalversammlung 1959

Die Hauptversammlung des Schützenvereins Börnste wurde gehalten am 30. März in der Schule zu Börnste. Der Vorsitzende Herr Franz Brambrink eröffnete die Versammlung und dankte zunächst den zahlreich Erschienenen und besonders auch den Jungschützen. Mit einem besonderen Gruß ehrte er seine Majestät Josef Sommer. Bevor man zur Tagesordnung überging, gedachte die Versammlung der Gefallenen und Verstorbenen. Zunächst hielt der Vorsitzende einen kurzen Rückblick über das Vereinsleben 1958 und erwähnte das gut verlaufene Schützenfest sowie alle anderen Festlichkeiten und dankte Herrn Kuhmann als Gastgeber für seine Bemühungen. Nachdem der Geschäftsbericht und Jahresbericht vorgetragen war, unterhielt sich die Versammlung über die Vereinstätigkeit des bevorstehenden Jahres. Die Feier des Schützenfestes wurde allgemein bejaht. Der Schützenkönig teilte der Versammlung mit, daß gewisse Gründe vorlägen, das Fest in diesem Jahre ausnahmsweise früh zu feiern und er hätte zusammen mit dem Vorstand und dem Festwirt den 3. und 4. Mai vorgesehen. Die Versammlung äußerte sich umgehend, daß die Witterung zu dem Zeitpunkt wohl noch nicht gerade freundlich sein könne, was sich dann ungünstig auf die Stimmung des Festes auswirken könne. Diese Risiko nahm man aber in Kauf und es blieb bei dem vorgenannten Datum. Der schon im vergangenen Jahr geäußerte Wunsch der Anbringung der Namen der als vermisst gemeldeten Soldaten auf der Tafel am Kriegerdenkmal anzubringen, kam erneut zur Sprache. Der Vorsitzende schlug vor, daß der Verein, nachdem sich seine Finanzlage gebessert habe, daran denken müsse diese seine Pflicht zu erfüllen. Er halte es für wichtig, die Namen noch vor dem Fest anbringen zu lassen, womit sich alle anwesenden Schützenbrüder einverstanden erklärten. Dem Vorstand wurde aufgetragen, die Eingravierung der Namen mit dem Erbauer des Ehrenmals Herrn Bernhard Lütkenhaus zu überlegen. Der gebe als Fachmann am besten Auskunkt und könne Ratschläge geben.

Nächste Aufgabe war die Wahl des Vorsitzenden. Satzungsgemäß wird der Vorsitzende sowie alle Vorstandsmitglieder alle zwei Jahre gewählt, so daß in diesem Jahr die Wahl des Vorsitzenden anstand. Durch Zuruf wurde der Vorsitzende Herr Franz Brambrink einstimmig wieder gewählt. Er dankte für das entgegengebrachte Vertrauen und versprach weiterhin für das Wohl des Vereins zu arbeiten. Für das ausscheidende Vorstandsmitglied Wilhelm Beerhorst wurde Josef Lücke gewählt. 

Nachdem alle Angelegenheiten des Vereins besprochen waren, unterhielt man sich über verschiedene Tagesfragen und gegen 17.00 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung.

 

Vorstandsversammlung 1959

Im Hause des Schützenkönigs Herrn Sommer trafen sich die Vorstandsmitglieder sowie der Festwirt zu einer letzten Vorbesprechung des Schützenfestes. Die Familie Sommer hatte zunächst für eine gute Stärkung gesorgt. Der Vorsitzende Herr Franz Brambrink gab den Auftakt zur Vorbesprechung und dankte zunächst der Familie Sommer für die gute Bewirtung. Der Verlauf des Schützenfestes kam dann zur Sprache. Am Samstagabend wird die Vogelstange erstellt. Dem Festwirt wurde geraten in Anbetracht des am anderen Tage folgenden Sonntags nicht über 24.00 Uhr hinaus zu ziehen. Ein Hochamt welches am Sonntagmorgen in St. Viktor zu Dülmen für die Gefallenen und Verstorbenen gelesen wird, gibt den eigentlichen Auftakt zum Fest. Dann um 13.00 Uhr Antreten der Schützenbrüder am Festzelt zum Vogelschießen. Nachdem der neue Schützenkönig ermittelt ist, Proklamation desselben und Rückmarsch zum Festzelt. Dort wird mit dem Königstanz der Festball eröffnet. Der zweite Tag nimmt seinen Anfang mit einer Gefallenenehrung am Kriegerdenkmal, Antreten hierzu um 14.00 Uhr bei Gövert. Nach der Rückkehr im Zelt Kinderbelustigung und Kaffeetrinken der Frauen mit anschließender Verlosung. Für den Ankauf der Verlosungsartikel nannte der Schützenkönig die Geschäfte Mesem, Burgholz, Schmitz und Homann. Zur Gefallenenehrung sei noch erwähnt, daß, nachdem die Namen der Vermissten am Kriegerehrenmal angebracht worden sind, in diesem Jahre die Familien deren Angehörige als vermisst gemeldet sind eine schriftliche Einladung zur Gefallenenehrung erhalten.

Den Vorverkauf der Mitgliedseintrittskarten übernehmen wie alljährlich die Vorstandsmitglieder. Als der Festwirt merkte, daß der geschäftliche Teil zu Ende ging, sorgte er für ein nettes Tröpfchen und man ging zur aufgelockerten Unterhaltung über.

 

Schützenfest 1959

Am 3. und 4. Mai wurde das Schützenfest auf dem Hofe seiner Majestät Sommer gefeiert. Am Vorabend wurde von den Schützenbrüdern die Vogelstange erstellt, Der erste Schützenfesttag wurde mit einem Hochamt eingeleitet, welches erfreulicherweise von vielen Schützenbrüdern besucht wurde. Um 13.00 Uhr versammelten sich die Schützenbrüder am Festzelt zum Vogelschießen. Bei angenehmen Sonnenschein, begleitet von der Kapelle Fischer, ging der Schützenzug hinaus zur Vogelstange. Nachdem der Vorsitzende an der Vogelstange ein paar einleitende Worte gesprochen hatte, begann das Vogelschießen. Annähernd 80 Schützen bewarben sich anschließend um die Königswürde, aus denen Herr Heinrich Potthoff als der glückliche Schütze hervorging. Potthoff, der vor ein paar Jahren noch die Ehre hatte, Schützenkönig zu sein, überliess in Anbetracht dessen die Königswürde seinem Bruder Herrn August Potthoff. Zur Mitregentin erwählte er sich Frau Viktor Hörsting. Das neue Herrscherpaar wurde nun feierlich zum Königspaar 1959 proklamiert. Der Schützenzug zog zurück zum Festzelt wo der Königstanz den Auftakt zum Festball gab.

Zweiter Schützenfesttag

Zur Gefallenenehrung sammelten sich die Schützenbrüder bei Gövert. Um 14.00 Uhr zogen von dort 120 Schützenbrüder zum Kriegerdenkmal. Am Kriegerdenkmal hatten sich bereits die Frauen und Kinder eingefunden, besonders zahlreich die Angehörigen der Vermissten deren Namen in diesem Jahre zum ersten Mal auf der Tafel am Kriegerdenkmal zu lesen waren. Während die Kapelle Fischer das Lied vom guten Soldaten spielte, legte Herr Lehrer Ridder zur Ehre der Gefallenen und Vermissten einen Kranz nieder. In seiner anschließenden Gedenkrede ging er  auf das Schicksal der Vermissten ein und fand Worte des Trostes, die besonders den Angehörigen galten. Nachdem man noch der Kameraden im Gebete gedacht hatte, zog der Schützenzug gefogt von den Schulkindern zurück zum Festzelt. Hier wickelte sich das reichhaltige Programm der Nachmittagsveranstaltung ab. Die Schulkinder zeigten zunächst schöne Spiele und Volkstänze bei deren Einübung Herr Lehrer Ridder keine Mühe und Arbeit gescheut hatte. Bei der anschließenden Verlosung kamen sehr nette Gegenstände zum Vorschein. Auch die Frauen kamen zu ihrem Recht. Der Gastwirt hatte für eine gute Tasse Kaffee und ein schönes Stückchen Kuchen gesorgt. Nur allzu schnell verging den meisten die Zeit und man bedauerte es sehr, daß der Nachmittag so schnell zu Ende gegangen war. Gegen 18.00 Uhr machten sich die Kinder auf den Heimweg und es begann abermals der Festball. Man kann von dem letzten Schützenfest wohl sagen, daß es trotz der frühen Zeit und der verhältnismäßig kühlen Witterung ein schönes und gemütliches Fest war und es den vorhergegangenen Schützenfesten ebenbürtig war.

 

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