Schützengesellschaft Börnste e. V.  1751

Museum

Die Protokollbücher / Buch 2

 

1952
Seite 24 - 28

 

Aus dem Vereinsleben des Schützenvereins Börnste im Jahre 1952

Protokoll der Generalversammlung


Am 14. April um 14.30 Uhr eröffnete der stellvertretende Vorsitzende Herr Alfons Kuhmann in der Schule zu Börnste die Generalversammlung. Er begrüßte die so zahlreich erschienen Schütenbrüder und besonders begrüßte er das Ehrenmitglied des Vereins Herrn Hauptlehrer Ridder und dankte ihm sogleich für das von ihm zur Verfügung gestellte Schulzimmer zur Abhaltung der Versammlung. Nach der Begrüßung wurden die Protokolle des Vorjahres verlesen und gleich darauf die Kassenprüfung vorgenommen, zu welcher vom Vorsitzenden die Herren Josef Sommer und Hubert Böinghoff bestimmt wurden. Sie befanden die Kasse für richtig und nach dem Kassenbericht wurde auf Antrag von Herrn Franz Brambrink dem Schriftführer Entlastung erteilt.

Bei der Abstimmung für oder gegen die Feier eines Schützenfestes herrschte volle Einmütigkeit für die Feier eines Festes. Der zuerst vorgeschlagene Termin am 15. und 16. Juni das Schützenfest zu feiern, konnte leider nicht beibehalten werden. Es zwangen gewisse Gründe dazu, den Zeitpunkt zu verlegen und gegen die vom Schützenkönig vorgeschlagenen Tage am 18. und 19. Mai hatte keiner was einzuwenden. Zur Festlegung des Eintrittsgeldes wurde erwähnt, daß wenn sich die Vereine aus ganz Dülmen und Umgebung auf ein Einheitseintrittsgeld einigten, wozu die Vorbereitungen im Gange seien, sich diesem anzuschließen, andernfalls wie in den Vorjahren 1,50 Mark zu nehmen.

Weiter unterhielt sich die Versammlung über die während des Schützenfestes vorhandene Garderobe und die Fahrradwache. Es wurde der Wunsch geäußert, den Preis für selbige möglichst gering zu halten und nicht dem Festteilnehmer gleich an der Garderobe und am Fahrradplatz das Fest zu versalzen. Der Schützenkönig Herr Franz Brambrink erklärte dazu, daß er in diesem Jahre nach Möglichkeit diesem Wunsche gerecht werden zu wollen und auch die Börnster, die Interesse hätten, die Garderobe oder die Fahrradwache zu übernehmen, in erster Linie zu berücksichtigen.

Zu der am zweiten Schützenfesttag stattfindenden Kinderbelustigung äußerte man den Wunsch doch die kleineren noch nicht schulpflichtigen Kinder mit hinzu zu nehmen. Mit
diesem Wunsche erklärte sich die Versammlung einverstanden.

Die dann folgende Vorstandswahl ergab die einstimmige Wiederwahl der satzungsgemäß ausscheidenen Mitglieder Herrn Heinrich Höynk und Willi Beerhorst. Vorstandsmitglied Herr
Bernhard Schlaut, der vielleicht in absehbarer Zeit die Bauerschaft Börnste verlässt, soll für die nächste Zeit bis zur Neuwahl durch seinen Bruder Herrn Anton Schlaut vertreten werden. Welche Schußwaffen zum Vogelschießen benutzt werden, darüber soll der Vorstand zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

Als letdzten Punkt der Tagesordnung stand die Wiederanschaffung einer Vereinsfahne. Die frühere Vereinsfahne, die in etwa nach dem Wunsche des ehemaligen Reichskanzler Adolf Hitler angefertigt werden musste, mußte beim Einzug der Alleierten vernichtet werden, so daß der Verein ohne Fahne steht. Deshalb unterhielten sich die Anwesenden über eine Wiederanschaffung
einer Fahne. Da aber die Mehrzahl diese Angelegenheit noch für verfrüht hielt, weil die Unkosten des Krieges noch nicht ganz beglichen seien, wurde somit die Anschaffung der Fahne bis zum nächsten Jahr aufgeschoben. Zum Schluß der Versammlung kamen noch einige Tagesfragen zur Sprache. Um 17.30 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung. 

 

Vorstandsversammlung am 8. Mai 1952

Die Vorstandsmitglieder versammelten sich um 20.00 Uhr im Hause des Schützenkönigs Herrn Franz Brambrink zur Besprechung des Schützenfestes. Erschienen war auch der Festwirt Herr Heinrich Demes-Wenning und der Bierverleger Herr Franz Overbeck. Nach einer vorzüglichen Stärkung eröffnete der Vorsitzende kurz die Versammlung. Zunächst wurde der Verlauf des Schützenfestes besprochen. Änderungen wurden nicht getroffen. Am Morgen des ersten Tages wird wieder ein Hochamt
für die Gefallenen und Verstorbenen in der Pfarrkirche St. Viktor zu Dülmen gelesen werden. Dann um 1.00 Uhr Antreten auf dem Hofe des Schützenkönigs Herrn Franz Brambrink zum
Vogelschießen. Zum Schießen soll zum ersten Mal nach dem Krieg wieder ein Kleinkalibergewehr 6mm verwendet werden. Ein Gewehr ist dem Verein glücklicherweise erhalten geblieben, was wir in erster Linie dem langjährigen Schießwart Herrn Anton Schlaut zu verdanken haben. Er hat es verstanden durch alle Gefahren hindurch es zu retten. Der weitere Verlauf des ersten Schützenfesttages soll wie in den Vorjahren verlaufen.

Der zweite Tag beginnt wieder mit einer Gefallenenehrung. Um 14.00 Uhr ist Antreten im Festzelt zum Kriegerdenkmal. Am Kriegerdenkmal Kranzniederlegung und eine Ansprache zu welcher sich wie Alljährlich Ehrenmitglied des Vereins, Herr Lehrer Ridder, in liebenswürdiger Weise bereit erklärt hat. Nach der Rückkehr vom Kriegerdenkmal findet im Festzelt eine Verlosung
und Kinderbelustigung statt. Zum Einkauf der Verlosungsgeschenke sollen die Geschäfte Homann - Demes - Thonnemann Wiesmann - Burgholz - Mesem und Timpte aufgesucht werden. Für Musik soll die Kapelle Fischer sorgen. An Eintrittsgeld wurde 1,50 Mark festgesetzt. Als weiteres auch der Verlauf wie in den Vorjahren.

Nach einer Brantweinprobe und auch einer besonders guten Bierprobe verabschiedeten sich die in fröhlicher Stimmung geratenen Vorstandsmitglieder vom Schützenkönig und seiner
Familie.

 

Verlauf des Schützenfestes

Am 18. und 19. Mai wurde wie vorgesehen das Schützenfest gefeiert. Nachdem am Morgen zahlreiche Schützenbrüder dem Hochamt für die Verstorbenen und Gefallenen des Vereins beigewohnt hatten, erfolgte um 1.00 Uhr das Antreten auf dem Hofe des Schützenkönigs Herrn Franz Brambrink zum Vogelschießen. Gleich darauf marschierten die Schützenbrüder in schneidigem Marsch unter den Klängen der Kapelle Fischer und bei herrlichem Sommerwetter zur Vogelstange. An der Vogelstange richtete der stellvertretende Vorsitzende Herr Alfons Kuhmann kurze Worte an die Schützenbrüder, er betonte das doch alle dazu beitragen möchten, daß das jetzt beginnende Fest in guter Harmonie und in anständiger Weise gefeiert werde. Nach Verrichten eines kurzen Gebetes wurde die Satzung des Vereins verlesen, wo nach denn mit frischem Mut das Vogelschießen begann. Als man nach längerem Schießen mit dem Kleinkalibergewehr 6mm dem stolzen Vogel nichts anhaben konnte, griff man zu einem schwereren Kaliber und versuchte mit einem Jagdgewehr ihm zu Leib zu rücken. Doch auch durch mehrere Schrotladungen ließ sich der zähe Vogel nichts anhaben. Erst nach Beibringen mehrerer Schnittwunden war er zu überwältigen. So gelang es dem einzigen noch mutigen Schützen Herrn Heinrich Potthoff von den vorher so vielen Anwärtern den stolzen Vogel zu Fall zu bringen. Er errang somit mit dem 286 Schuß die Königswürde, wozu ihm allseits die herzlichsten Glückwünsche galten. Zur Schützenkönigin erkor er sich Frau Krunke. Nach Eintreffen der Königin erfolgte die Proklamation des neuen Königspaares. Im Festzelt angelangt fand dann der Königstanz statt mit dem der Festball eröffnet wurde. Es war schon am ersten Tage ein guter Besuch des Börnster Schützenfestes zu verzeichnen und so dauerte mit vielen auswärtigen Gästen das Fest bis in die Morgenstunden an.

Am zweiten Tag war um 14.00 Uhr Antreten im Festzelt zur Gefallenenehrung. Anschließend Abmarsch zum Kriegerdenkmal wiederum in Begleitung der Kapelle Fischer. Am Kriegerdenkmal legte Ehrenmitglied Herr Lehrer Ridder zu Ehren der Gefallenen einen Kranz nieder, der dann auch eine gute Ansprache hielt. Er gedachte der Gefallenen die ihr Leben für´s Vaterland und uns alle hingegeben haben. Er betonte das wir sie nie vergessen sollen, daß sie vielmehr allen als Mahnung dienen mögen in dieser schon wieder so bewegten Zeit. Während die Kapelle Fischer das schöne Lied vom guten Kameraden intonierte, gedachten alle die der schlichten Feierstunde bewohnten mit Wehmut der Gefallenen. Anschließend zog der lange Schützenzug zurück ins Festzelt. Dort begann nach kurzer Zeit die Verlosung. Auch sorgten die Schulkinder für gute und abwechslungsreiche Unterhaltung. Sie führten schöne Spiele und Reigen auf, die die Lehrerin Fräulein Rofalsky mit ihnen eingeübt hatte. Sie ernteten als bescheidene Anerkennung dafür das sie keine Mühe und Arbeit gescheut hatten reichen Beifall. Als gegen 6.00 Uhr die Schulkinder das Festzelt verließen, begann abermals der Festball. Man sah wiederum viele auswärtige Gäste, darunter Geschäftsleute der Stadt Dülmen, die durch ihr Erscheinen die Verbundenheit mit den Börnstern zum Ausdruck brachten. So ging nur allzu schnell bei guter Stimmung das Fest dem Ende zu. Man kann dem diesjährigen Schützenfest wohl nachsagen, das es mit dazu beigetragen hat, den Ruhm des guten und schönen Börnster Schützenfestes weiter hinaus zu tragen.

 

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