Schützengesellschaft Börnste e. V.  1751

Museum

Die Protokollbücher / Buch 2

 

1954
Seite 37 - 42

 

Protokoll der Generalversammlung der Schützengesellschaft Börnste 1954

Im Unterrichtsraum der Börnster Schule welcher in liebenswürdiger Weise von Herrn Lehrer Ridder zur Verfügung gestellt wurde, fand die Generalversammlung statt. Am 19. April (Ostermontag) was schon zur Tradition geworden ist, eröffnete der Vorsitzende Herr Franz Brambrink um 15.00 Uhr die Versammlung und begrüßte die in so stattlicher Zahl erschienenen Schützenbrüder. Besonders begrüßte er das Ehrenmitglied des Vereins Herrn Lehrer Ridder, den Schützenkönig Heinrich den II. sowie die so zahlreich erschienenen Schützenbrüder aus dem Teil der Bauerschaft, die schulmäßig nicht zu Börnste gehören. Der Vorsitzende betonte das gerade sie durch ihre starke Anwesenheit die Verbundenheit und Zugehörigkeit zur Bauerschaft Börnste zum Ausdruck brächten.

Bevor man in der Tagesordnung weiter ging, gedachte die Versammlung durch ein Erheben von den Plätzen der verstorbenen und gefallenen Vereinsmitglieder. Anschließend wurden die Protokolle vom Jahre verlesen, worauf der Kassenbericht folgte. Auf Antrag der Versammlung wurde dem Schriftführer Entlastung erteilt. Als weiteres kam die Feier eines Schützenfestes zur Sprache. Die anwesenden Schützenbrüder sprachen sich grundsätzlich für die Feier eines Festes aus. Der Schützenkönig hatte als Festtage den 16. und 17. Mai vorgesehen wo gegen keiner was einzuwenden hatte. Gleichzeitig teilte er der Versammlung mit, das als Festwirt Bernard Gervesmann in Aussicht gestellt sei und bat, wenn irgend welche Bedenken gegen den Bewerber beständen, dieses doch sofort zu äußern. Ein Sprecher aus der Versammlung erklärte dazu, daß es laut den Paragraphen des Vereins lediglich Sache des Schützenkönigs sei, welchem Gastwirt er den Auftrag erteile. Der Verein als solches habe nur die Aufgabe, den König bei der Vorbereitung und Abhaltung des Festes zu unterstützen.

Da der Festgottesdienst im vorigen Jahre so guten Anklang gefunden hatte, wurde der Wunsch aus der Versammlung laut, ob es nicht möglich sei, daß in jedem Jahr so ein Gottesdienst gefeiert werden könne. Der Vorsitzende sagte dazu, daß er diesbezüglich schon Rücksprache mit dem Herrn Dechanten Dümpelmann genommen hätte, der sich aber grundsätzlich dagegen ausgesprochen hätte, weil es von höherer kirchlicher Behörde nicht mehr genehmigt würde.

Am zweiten Schützenfesttag, der wieder mit einer Gefallenenehrung eingeleitet wird, erfolgt das Antreten der Schützenbrüder auf dem Hofe des Herrn Franz Brambrink, weil der Anmarsch vom Festzelt zum Kriegerdenkmal allen ziemlich weit erschien. Als letztes kam die Anschaffung eines Fahnenschrankes zur Sprache. Der Verein sei  nun im Besitz einer so schönen Fahne, erklärte der Vorsitzende in seinen Ausführungen, wir hätten nun auch die Pflicht, für einen Fahnenschrank zu sorgen. Er machte den Vorschlag, einen Fahnenschrank bei Schreiner Berning anfertigen zu lassen und diesen dann an geeigneter Stelle hinzuhängen. Die Versammlung erklärte sich einverstanden. Nach einem Wort des Dankes für den so zahlreichen Besuch schloß um 17.00 Uhr der Vorsitzende die Versammlung.

 

Vorstandsversammlung 1954     

Am 26. April um 19.30 Uhr versammelte sich der Vorstand vollzählig auf dem Hofe des Schützenkönigs Herrn Heinrich Brambrink. Es wurde zunächst draußen die Aufstellung der Zelte an Ort und Stelle besichtigt und besprochen. Mit Eintreten der Dunkelheit zog man sich in die Behausung des Schützenkönigs zurück. Nach einer ganz vorzüglichen Stärkung begann die Vorbesprechung zur Abhaltung des Schützenfestes. Der Vorsitzende konnte außer dem Vorstand das Königspaar sowie den Festwirt Gervesmann, Dülmen besonders begrüßen. Der Vorsitzende hob hervor, daß es ihn freue, daß gerade der Festwirt zu dieser Versammlung erschienen sei. Er unterbreitete ihm sehr klar und deutlich, welche Verpflichtung er auf sich nehme mit der Übernahme des Börnster Schützenfestes. Er erwähnte besonders, daß der Verein vom Festwirt eine gute Bewirtung und Bedienung erwarte. Als weiteres befasste sich der Vorstand mit der eigentlichen Gestaltung des Festes. Der erste Tag wird mit einem Gottesdienst eingeleitet, welcher für die Gefallenen und Verstorbenen der Bauerschaft in der Pfarrkirche St. Viktor, Dülmen gelesen wird. Um 1.00 Uhr Antreten am Festzelt zum Vogelschießen. Nach der Proklamation des neuen Königspaares gegen 4.00 Uhr Eröffnung des Festballs. Am Abend dann eine Polonaise. Der zweite Schützenfesttag beginnt mit der Gefallenenehrung. Das Antreten hierzu soll laut Beschluß der Generalversammlung um 14.00 Uhr auf dem Hofe des Herrn Franz Brambrink stattfinden. Im Anschluß hieran ist im Festzelt Vorführung einiger Spiele und Volkstänze durch die Schulkinder., woran sich die traditionelle Verlosung anschließt. Auch soll der Festwirt wider dafür sorgen, daß genügend Kaffee und Kuchen vorhanden ist, damit die Frauen und Mütter ein kleines Kaffeekränzchen halten können. Gegen 18.00 Uhr abermals Festball. Dkie Fahrradwache und Garderobe soll wieder Bauerschaftsleuten übertragen werden, falls Interessenten vorhanden sind. Für den Einkauf der Verlosungsgeschenke machte der Schützenkönig folgende Geschäfte nahmhaft: Weschmann, Strätker, Homann, Busch, Timpte und Mesem. Nach einer Brandweinprobe verabschiedete sich gegen 23.00 Uhr der Vorstand vom Schützenkönig.

     

Schützenfest 1954

Am 16. und 17. Mai feierte wie vorgesehen die Bauerschaft ihr Schütenfest. Der erste Tag wurde mit einem Hochamt für die Gefallenen und Verstorbenen eingeleitet. Nach einer kleinen Mittagspause erfolgte um 13.00 Uhr das Antreten der Schützenbrüder im Festzelt zum Vogelschießen. Das Abholen der Fahne durch die Fahnenoffiziere gab den eigentlichen Auftakt des Festes. Mit schöner Marschmusik der Kapelle Fischer zogen anschließend über 100 Schützenbrüder hinaus zur Vogelstange. Dort sprach der Vorsitzende Worte des Dankes für die so zahlreiche Beteiligung und brachte seine Freude zum Ausdruck über das so gut und harmonisch verlaufene letztjährige Schützenfest und knüpfte hieran gleich die Bitte an alle Schützenbrüder und anwesenden Gäste, daß sie mit dazu beitragen möchten, daß das beginnende Fest für alle wirklich ein Fest der Freude und Entspannung werde. Nach einem kurzen Gebet, daß uns der Herrgott vor einem Unglücksfall bewahren wolle, wurde das Feuer aus einem 6mm Gewehr auf den so stolz in der Luft stehenen Vogel eröffnet. Doch so tapfer man auch kämpfte, mit dem kleinen Gewehr konnte man ihm nichts anhaben. Man musste schließlich zu einem schwereren Kalieber greifen. Aber auch allein mit dem Jagdgewehr gelang es nicht
ihn zu bezwingen. Erst nach Beibringen lebensgefährlicher Schnittwunden ereilte ihm das Schicksahl und er sang unter dem Jubel der Anwesenden in die Tiefe. Der Schützenbruder
Heinrich Schürhoff hat es verstanden mit einem wohl gezielten Schuß die letzten Reste des Vogels herunter zu holen. Er errang somit die Königswürde. Zur Königin erkor er sich Fräulein Mathilde Brambrink Hülsbusch, die dann nach einer geraumen Zeit an der
Vogelstange eintraf. Mit einem kräftigen dreimal Hoch auf unser neues Königpaar fand die feierliche Proklamation statt. Es wurd somit Heinrich III zum König proklamiert. Ist es doch der dritte Heinrich, die alle gleich nacheinander das Königszepter in
Börnste schwingen. Im Festzelt angekommen fand dann der Königstanz statt. Es beteiligten sich an ihm die beiden Königspaare und der Vorstand. Der Königstanz gab auch so gleich
den Auftakt des Festballs, der bei guter Stimmung und einem sehr netten Verlauf bis in die Morgenstunden andauerte.

Der zweite Schützenfesttag nahm seinen Anfang mit einer Gefallenenehrung. Um 14.00 Uhr versammelten sich die Schützenbrüder auf dem Hofe des Herrn Franz Brambrink um im
geschlossenen Zugezum Kriegerehrenmal zu marschieren. Die Vielzahl der mitmarschierenden Schützenbrüder war ein Beweis dafür, daß die Bewohner der Bauerschaft ihre Gefallenen
noch nicht vergessen haben und sich verpflichtet fühlen, ihnen durch ihre Beteiligung eine Ehrung zu erweisen. Am Kriegerdenkmal legte Herr Lehrer Ridder zu Ehren der Gefallenen einen Kranz nieder währenddessen die Kapelle Fischer das Lied vom guten Kammeraden intonisierte. Man konnte bemerken mit welch bewegten Herzen die Anwesenden diesen ergreifenden Augenblick miterlebten. In der dann folgenden Ansprache des Herrn Lehrer Ridder hob er besonders die Opferbereitschaft hervor mit der unsere gefallenen Kammeraden ins Feld hinaus gezogen seinen. Auch fand er Worte des Trostes, die den Müttern
der Gefallenen galten, die mit Tränen in den Augen der Feierstunde bewohnten. Der Redner schloss seine Ausführung mit der Bitte an die Versammelten, ein kurzes Gebet für unsere
Gefallenen zu sprechen, welches die Musikkapellen mit Trommelwirbel begleitete. Gefolgt von den Schulkindern zogen anschließend die Schützenbrüder zurück zum Festzelt, wo
dann die Schulkinder durch schöne Spiele und kleine Theaterstücke erheblich zur Gestaltung des Nachmittags beitrugen. Auch fand die altbekannte Verlosung statt, an der man sich recht zahlreich beteiligte. Nach einer kleinen Bewirtung der Kinder mit Kuchen und Limmonade begaben sie sich gegen 18.00 Uhr auf den Heimweg. Es begann abermals der Festball, der bei guter Stimmung noch mehrere Stunden andauerte.  

 

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