Bei Eberhard führte die Hitliste zu keinen zählbaren Ergebnissen. Streng genommen gab es bei ihm ein immer gleiches Ranking. Das Abo auf die Poolposition hatte die Wildsau Martha. Martha hatte er ein paar Mal zufällig getroffen. Er kannte die blondsträhnige Martha also nicht wirklich,
aber vielleicht war sie gerade deshalb seine Favoritin.
 
Sein Problem war die Hitliste von Martha. Klar, er war dabei, aber immer auf Platz Nr. 2 (bezogen auf den Börnster Markt, auf Martha´s globaler Playlist war er unter ferner liefen geführt, nur die kannte unser Eber damals nicht).
 
So lebte er in der Hoffnung auf Veränderung und in lebendiger Erinnerung an einen Strom führenden Weidedrahtzaun.
 
Der Jahrhundertsommer 2003 brachte notwendige Veränderungen. Krunke´s nicht mehr genutzter Haussauenstall wurde als neuer Veranstaltungsort der Septemberfeste ausgewählt. Ein Haussauenstall als Konzertarena? Essen aus Trögen war durch die zwischenzeitliche Berühmtheit der Wildsauen zwar inn geworden, aber wollten wir das wirklich?
 
Bier aus Tränken?
Nein! Nein! Nein!
 
Das roch schon von weitem nach Arbeit. Und das war Arbeit, harte Arbeit.
Die Wahnsinnstemperaturen in diesem Sommer taten ihr übriges. Teilweise mit fünf Presslufthämmern gleichzeitig wurde gearbeitet. Ratatata, Ratatata, zwei Schritt vorwärts, einen zurück, Ratatata, Ratatata.
 
Musik zur Neuen Heimat, Blixa Bargeld´s Einstürzende Neubauten,
nein: gestützte Altbauen. Ratatata.
 
Und immer wieder dieser Besen. Dieses Fegen. Das bringt uns keinen Segen.
 
Was haben wir geschuftet, nächtelang. Und immer wieder dieser Besen,
dieses Fegen. Mit Sinn und Verstand, unsere Nerven lagen blank.
 
Der Weg war das Ziel. Das Ziel war weit. Doch es herrschte Einigkeit. Der Besen machte ihn weg, diesen ganzen Dreck.